Debbie und ihre Spießgesellinnen
Die größte Stärke des Films ist aber die Besetzung. Sandra Bullock wirkt ebenso souverän wie ihr großer Bruder. Am Ende des Films ist sie aber nur eine der drei besten Damen.
Cate Blanchett ist eine Göttin des Schauspiels. Die Rolle, die sie sich nicht zu eigen machen kann, muss erst noch geschrieben werden. Wenn sie hier bedauernswert wenige Szenen hat, ist das ein Glück für Bullock und den Rest der Damen, weil sie jede einzelne dieser Szenen dominiert. Blanchett wirkt hier so cool, dass man sich fragen muss, wann wir sie endlich mal als Actionheldin zu sehen bekommen? Warum lässt man einen müden Bruce Willis eine alte Rolle von Charles Bronson spielen, wenn man doch Cate Blanchett als Jane McClane in einem Remake von „Die Hard“ besetzen könnte?
Helena Bonham Carter zeigt in einer großartigen Parodie auf Vivienne Westwood, dass sie auch herrlich schräge Charaktere spielen kann wenn mal nicht ihr Exmann Regie führt.
Mindy Kaling ist eine Großmeisterin des Comedy-Timings. Awkwafina spielt eine Taschendiebin mit schnellem Mundwerk und noch schnelleren Fingern. Von Sarah Paulson als Suburban-Mom mit dunkler Vergangenheit hätten wir gerne mehr gesehen. Und auch Rihanna schlägt sich wacker.
Herrlich komisch ist vor allem Anne Hathaway als selbstverliebte Hollywood-Diva. In einem Interview meinte sie, der Schlüssel zu ihrer Rolle sei die Vorstellung, wie sie sich wohl entwickelt hätte, wenn sie Ruhm für etwas Reales halten würde. Wir sehen also Anne Hathaway, wie sie eine schräge Version von Anne Hathaway spielt. Und das ist einfach wunderbar anzusehen.