Der Immobilienunternehmer Will Spann (Gerard Butler, auch als Produzent involviert) ist alles andere als begeistert, dass er seine Noch-Ehefrau Lisa (Jaimie Alexander) bei ihren Eltern absetzen soll, wo sie für einige Zeit unterkommen will, um endlich ihren Kopf freizukriegen. Ihre Gefühle, so erfahren wir bei der Anreise, sind erloschen. Eine Affäre schwebt über der Beziehung. Kurzum: Das Ende ist in Sicht. Zumindest in ihren Augen. Will hingegen ist bereit, zu kämpfen, will sie zum Bleiben überreden, erreicht seine ausgelaugt wirkende Gattin mit seinen Worten aber nicht.
Eine Chance, sich zu beweisen, zum heldenhaften Retter zu mutieren, tut sich auf, als Lisa auf einem Rastplatz spurlos verschwindet. Von Panik erfasst, sucht ihr Ehemann nach Hinweisen, greift dabei bereits zu gröberen Maßnahmen und wendet sich schließlich an die Polizei, die ihn in Person von Detective Paterson (Russell Hornsby) allerdings schnell misstrauisch beäugt. Um keine Zeit zu verschwenden, spielt Will selbst den Ermittler und setzt sich zusehends über Grenzen hinweg.
Kompetenz verzweifelt gesucht
Dass die Figuren nur sehr rudimentär entwickelt sind, spürt man früh. In einem Actionthriller erwartet man natürlich keine ausgefeilten Charakterzeichnungen. Zu sehr nach Reißbrett sollte das Ganze aber auch nicht riechen, wenn man als Zuschauer richtig mitfiebern soll. Das von Marc Frydman verfasste Drehbuch zu „Chase“ begnügt sich mit Stichworten und platten Rückblenden, die im fertigen Film dem Paar in der Krise nun wahrlich keine zusätzliche Tiefe verleihen. Das Interesse für die Eheprobleme bleibt überschaubar, was in der Konsequenz auch auf Wills verzweifelte Suche abfärbt. Gebannt ist man jedenfalls nicht dabei, wenn sich der Unternehmer im Ein-Mann-sieht-rot-Modus Durchblick zu verschaffen versucht.