***Ich - Einfach Unverbesserlich 3***

 
ieu3 kritik
 
Autor: Walter Hummer
 
Vor mittlerweile 7 Jahren ist „Ich – Einfach unverbesserlich“ erschienen. Damals adoptierte Superschurke Gru die 3 Waisenkinder Margo, Edith und Agnes um sie für seine finsteren Pläne zu benutzen.
 
Am Ende wurde er den Mädchen ein Vater. 3 Jahre später fand Gru im zweiten Teil einen Job bei der „Anti-Verbrecher-Liga“ und im Verlauf der Handlung noch die große Liebe. Nachdem vor 2 Jahren die „Minions“ ihren eigenen Film bekommen haben, kommt nun „Ich – Einfach unverbesserlich 3“ ins Kino und wir bekommen einen Nachschlag von dem was wir schon kannten.
 
Handlung
 
Ein neuer Superschurke bedroht die Welt. Balthazar Bratt war in den 80ern ein Kinderstar. Nun möchte er sich an Hollywood für die Absetzung seiner Serie rächen. Gleichzeitig kommt es zu einem Führungswechsel bei der Anti-Verbrecher-Liga und Gru und seine Frau Lucy werden gefeuert. Die Minions hoffen nun, Gru würde wieder zum Schurken werden.
 
Als er sich weigert, kommt es zu einem Arbeiteraufstand und die Minions verlassen Gru. Der erfährt aber bald darauf, dass er einen Zwillingsbruder hat. Dieser Dru lebt auf der Insel Freedonia im Luxus und will zusammen mit Gru den ganz großen Coup landen. Wird Gru tatsächlich wieder zum Superschurken? Kann er das vor seiner Frau und den Kindern geheim halten? Und vor allem: wird die kleine Agnes tatsächlich ein richtiges Einhorn bekommen?
 
 
Die Figuren
 
Familienvater und Ehemann zu sein, hat Gru äußerlich nur wenig verändert. Er kleidet sich noch immer wie Blofeld in den Bond-Filmen der 60er-Jahre. Die Handlung lässt ihm auch nicht viel Zeit die Kündigung zu verarbeiten. Zu schnell lernt er seinen Bruder kennen. In ein paar lustigen Szenen reagiert er neidisch auf Drus volles Haupthaar und seinen Luxus, aber bald verstehen die Brüder sich wunderbar und ziehen ihren großen Coup durch.
 
Seine Frau Lucy hatte im zweiten Teil einige wunderbare Szenen als übereifrige Agentin, die Gru weit überlegen war. In Teil 3 sieht man sie mit der Mutterrolle hadern, aber schnell findet sie sich auch hier zurecht. Nachdem Margo, die älteste Tochter, bei einem freedonischen Volksfest von Lucy unabsichtlich mit einem Einheimischen verlobt wird, ist das Mädchen darüber natürlich alles andere als begeistert. Aber Lucy zeigt deutlich wie Löwenmütter Ihre Nachkommen beschützen und so fallen sich Mutter und Tochter schnell in die Arme.
 
Edith, die mittlere Tochter, ärgert Drus Butler und ermuntert ihre Schwester zur Jagd auf Einhörner.
 
Niemand der Teil 1 gesehen hat, kann Agnes, die jüngste Tochter, und ihre Vorliebe für flauschige Einhörner vergessen haben. Als sie von der Kündigung der Eltern erfährt, verkauft sie ihr geliebtes Einhornkuscheltier. Diese Szene ist viel zu schnell vorbei. Als sie im Wald von Freedonia ein … naja … „echtes Einhorn“ findet, ist das eine der schönsten Szenen in dem sonst doch recht hektischen Film.
 
Dru, Grus lange verschollener Bruder, ist ein Playboy mit Privatjet und Hubschrauber. Er hat alles, bis auf das was er sich am meisten wünscht: einen Bruder der ihm hilft ein echter Superschurke zu werden. Als wir erfahren, dass er bisher nur Süßigkeiten klaut, geht der Gag in der Action beinahe unter.
 
Die interessanteste Figur ist Balthazar Bratt. Er hat auch die besten visuellen Gags abbekommen. Er trägt noch immer Outfit („Thriller“-Leder in „Prince“-lila) und Frisur (Nackenspoiler hinten und Igelfrisur oben) aus seiner längst abgesetzten Fernsehserie. Der kahle Fleck auf seinem Hinterkopf macht sein Äußeres perfekt. Seine Waffe ist eine „keytar“, mit der er die Intros zu alten Pophymnen „verschiesst“ (Für alle die nicht mehr wissen was eine „keytar“ ist: Diese Mischung aus Keyboard und Gitarre wurde in den 80er-Jahren in Musikvideos immer demjenigen Künstler umgehängt, der nun wirklich gar kein Instrument spielen konnte).
 
Die eigentlichen Stars der ersten beiden Filme waren die Minions. Kein Wunder, dass sie vor 2 Jahren ihren eigenen Film bekommen haben. Hier haben sie leider nur wenige Szenen. Wir werden wohl auf „Minions Teil 2“ warten müssen, der ja bereits für 2020 angekündigt wurde.
 
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Gags
 
Der Film ist wieder voll witziger Einfälle. Teilweise sind es fast zu viele und oft kommen und gehen sie zu schnell.
 
Wir hätten gerne mehr von der Insel Freedonia (nette Reminiszenz an die Marx Brothers) gesehen, wo Schweine das ganze Land bevölkern und sogar die Landebahn des Privatflughafens blockieren. In einem Land, in dem sich eine Zwölfjährige versehentlich verloben kann, gibt es sicher noch andere interessante Bräuche.
 
Das Hauptquartier der Anti-Verbrecher-Liga betritt man durch einen der aufwendigsten Geheimeingänge der Filmgeschichte. Die Szene in der dem scheidenden Chef der Liga nicht mal Zeit gegeben wird sich zu verabschieden, weil die neue Managerin alles umkrempeln muss, ist nicht annähernd so weit von der Realität entfernt wie man vielleicht meinen möchte. Auch der durchgeknallten Managerin hätte man mehr als bloß eine Szene gegönnt.
 
Wenn der Schurke Balthazar Bratt sich seine alte Serie auf Video (nicht auf DVD) ansieht oder seine Schurkenmusik auf Kassetten abgespielt wird, macht das auch Appetit auf mehr.
 
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Fazit
 
Natürlich wird die ganze Familie bei „Ich – Einfach unverbesserlich 3“ gut unterhalten. Die Kinder lachen über die Minions, die Eltern vielleicht über den „Betamax“-Scherz.
 
Man bekommt eine Menge von dem, was einem in den ersten beiden Filmen schon gefallen hat. Die Gags kommen in schneller Reihe. Die Animation ist wieder sehr gut gemacht. Am Ende hat man aber nach knapp 90 Minuten vielleicht das Gefühl, alles hätte ein bisschen sorgfältiger ausgearbeitet werden können.

 
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