***Maria Mafiosi***

 
mmafiosi kritik
 
Autor: Max Wrede
 
Auf dem Land da gibt’s koa Sünd! Naja Fast! Und deshalb deckt Jule Ronstedt in ihrer Komödie auch allerhand auf, was wir von der braven Landbevölkerung womöglich noch gar nicht wussten. Inszeniert mit pechschwarzem bayerischen Humor, einer Top-Besetzung und garniert mit reichlich Klischees aus, wer hätte es gedacht, Italien.
 
Maria, gespielt von Lisa Maria Potthoff ist Polizistin und schwanger! Eigentlich nichts aussergewöhnliches, wenn es sich bei ihrem Liebhaber nicht um Rocco Pacelli (Serkan Kaya), den Sohn eines italienischen Mafiosis handeln würde.
 
Deshalb müssen die Beiden ihre Liebe geheim halten. Zudem offenbart ihm sein Papa Silvio eines Tages auch noch, dass er andere Heiratspläne für seinen Sohn hat. Rocco muss sich also von Maria trennen, die daraufhin in einem Chaos aus Gefühlen und Wut versinkt.
 
Außerdem schreckt schon bald auch noch ein schockierender Leichenfund das idyllische Städtchen und seine Bürger auf. Aber Maria scheint plötzlich eine heiße Spur zu haben.
 
Bis plötzlich der rachsüchtige Bruder des Toten aus Süditalien im Ort auftaucht. Die Polizistin muss also nicht nur ihre Familienangelegenheiten in Ordnung bringen, sondern auch in der Gemeinde gründlich aufräumen…
 
 
Maria - ein DeJa Vu?
 
Was einem bei Jule Ronstedts neuer Komödie sofort in den Kopf schießt, sind die Anlehnungen aus einigen ähnlich gestrickten erfolgreichen Filmen der vergangenen Jahre. Zum einen könnte es sich bei „Maria Mafiosi!“ durchaus um einen Ableger der erfolgreichen Eberhofer – Krimis handeln, zum anderen hat der Film auch etwas mit „Maria, ihm schmeckts nicht!“ gemeinsam.
 
Neu ist hier allerdings, dass der italienische Kulturschock diesmal in einem bayerischen Dorf angesiedelt ist und nicht nur unterschiedliche Mentalitäten aufeinandertreffen, sondern auch noch mögliche Klischees der Mafia durch den Kakao gezogen werden. Und dafür konnte Ronstedt, die mit bayrischen Komödien sowohl vor als auch hinter der Kamera viel Erfahrung hat, wirklich eine Top-Besetzung zusammentrommeln.
 
Freuen dürfen wir uns dabei neben einem hervorragendem Serkan Kaya vor allem auf Tommaso Ragno, der als italienischer Mafiosi-Papa Silvio mit staubtrockenem Wortwitz für so einige Lacher sorgt und Antonella Attili, als weibliches Familienoberhaupt. Vor allem die Szenen, in denen sich die beiden in ihrer Landessprache streiten sind wirklich mehr als amüsant.
 
Aber auch auf bayrische Kultur, die neben Lisa Maria Potthoff durch Sigi Zimmerschied als bestechlicher Bürgermeister und Monika Gruber, die einmal mehr eine intregierende Grantlerin zu sehen ist, verkörpert wird.
 
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Derber Dialekt und Untertitel
 
Maria Mafiosi! ist aber in erster Linie eine bayerische Komödie. Und deshalb wird auch hauptsächlich Dialekt gesprochen. Und das ziemlich derb und mit lokaler Situationskomik, die allerdings wohl hauptsächlich nur bei Publikum, dass auf dem bayerischen Land aufgewachsen ist oder mit der Lebensart dort vertraut ist, für Lacher sorgen wird.
 
Hier dürften vor allem Zuschauer, die nicht im Freistaat aufgewachsen möglicherweise ihre Probleme haben. Aber auch beim Italienischen heißt es meistens Untertitel lesen. Das fällt jedoch nicht negativ ins Gewicht, da sich diese in Grenzen halten. Besonders witzig sind hier vor allem die Szenen wenn die bayrische und italienische Mentalität aufeinandertreffen. Und hier wurde auf die Untertitel sowieso gänzlich verzichtet.
 
Ansonsten arbeitet Ronstedt mit vielen Klischees. Denn ob es das Leben in den Dörfern des Freistaates noch immer so beschaulich verläuft wie vor 30 Jahren oder ob alle Italiener es faustdick hinter den Ohren haben und es bei der Mafia wirklich so süffisant zugeht, bleibt fraglich.
 
Für den Film ist das jedoch das Salz in der Suppe. Denn dieses aufeinandertreffen der Kulturen gepaart mit einer kriminalistischen Komponente könnte „Maria Mafiosi!“ zumindest in Bayern durchaus zu einem Kinoerfolg verhelfen.
 
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Fazit
 
Insgesamt ist Jule Ronstedt mit „Maria Mafiosi!“ eine solide Komödie gelungen. Ohne große Aufreger und mit bekannten Zutaten. Mit viel Wortwitz, starker lokaler Verwurzelung und als Kontrast mit dem erwähnten „Culture Clash“.
 
In Bayern wird die Komödie deshalb sicher seine Zuschauer finden. Ob das allerdings aufgrund des doch recht derben Dialekts auch bundesweit funktionieren wird, bleibt abzuwarten.
 
 
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