Was soll das alles? Welchen Sinn soll das ergeben? Und vor allem, was soll der geschmacklose Taschenspielertrick mit der verstorbenen Frau des Stars? Wir erfahren nicht einmal, woran sie gestorben ist. Vermutlich an Filmkrebs, aber wir wissen es nicht, weil der Film keinerlei Interesse an seinen Figuren hat. Was hat sich Regisseur und Drehbuchautor Garth Jennings bei all dem gedacht? Hat er sich dabei überhaupt etwas gedacht? Oder hatte er nur den Starttermin des Films vor Augen?
I still haven’t found what I’m looking for
Und warum ist der zurückgezogene Rockstar ein Löwe, wenn er dann im Original die Stimme von Bono hat? Hatte Bruce Springsteen keinen Bock auf diesen Unfug? In der deutschen Version wird der Löwe übrigens von Peter Maffay synchronisiert. Für die jüngeren Leser*innen: Peter Maffay ist ein alter Schlagersänger, der gerne ein Rocker wäre. Seine Verpflichtung hätte vielleicht Sinn ergeben, wenn er im Film gesungen hätte. Weil man bei den Gesangsnummern aber auch in der deutschen Version die Originalstimmen hört, ist das leider nicht der Fall.
Während in der Originalversion Matthew McConaughey dem Koala Buster seine Stimme leiht, hören wir in der deutschen Version Bastian Bastewka. Ist es nicht interessant, dass bei deutschen Filmverleihunternehmen Menschen arbeiten, die Matthew McConaugheys Stimme an Bastian Bastewka erinnert? Bastewka klingt hier nicht anders als in „Stuart Little“, „Madagascar“ und seinen vielen anderen Synchronrollen.
Die Stimme der großen Katharina Thalbach („Die Blechtrommel“) klang vor zwanzig Jahren in „Lilo & Stitch“ intelligent und würdevoll. Hier stiehlt sie ihren Kollegen als verwirrte Leguandame akustisch die Show.
Die anderen deutschen Synchronsprecher*innen wie Alexandra Maria Lara, Stefanie Kloß, Iris Berben und Wotan Wilke Wöhring machen keinen schlechten Job. Ihre Arbeit entspricht, wie auch die visuelle Gestaltung des Films, dem was wir in den letzten Jahren von Animationsfilmen großer Studios gewohnt sind. Weil sich auf der Leinwand sehr viel tut, werden Kinder zwischen sechs und zehn Jahren sicher halbwegs unterhalten werden. Älteren Kindern wird das Ganze wohl schnell zu kindisch.