Bereits 2019 flog die Weihnachtshexe Paola auf ihrem magischen Besen durch die deutschen Kinos und zauberte ein Lächeln auf die Gesichter von Kindern und Familien.
In dem Prequel zum Weihnachtserfolg UNSERE LEHRERIN, DIE WEIHNACHTSHEXE kehrt die beliebte Legendenfigur aus Italien nun mit neuem Schwung zurück. Erzählt wird diesmal die Ursprungsgeschichte der Weihnachtshexe, welche 500 Jahre vor dem ersten Teil spielt.
Eine Hexe muss brennen…?!
Doch zunächst weis Paola (Zoe Massenti), die spätere Weihnachtshexe, noch nichts von ihrem späteren Glück und schlägt sich als Diebin auf der Straße durch. Außerdem ist sie sehr selbstverliebt und strebt nur nach dem eigenen Glück. Doch als sie mit ihrem Komplizen in ein Haus einbricht, um Geld aus einem Safe zu stehlen, wird sie Zeugin eines Mordes am Hausherren, sowie seinem Diener. Ausgeführt ausgerechnet von Baron de Michelis (Fabio de Luigi), dem Polizeikommandanten, der gleichzeitig ein Hexenjäger ist.
Deshalb soll Paola als Hexe auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden. Wird aber zum Glück von Hexe Dolores (Monica Bellucci) gerettet, die sie in ihrem Haus mit anderen Waisenkindern aufnimmt. Allerdings ist ihr der Hexenjäger dicht auf den Fersen. Und den kann sie nur besiegen, sowie ihre neuen Geschwister retten, indem sie in der Liebe zu ihrer Familie die wahre Quelle ihrer Magie findet und dadurch ihr Schicksal als Weihnachtshexe annimmt.
Ich bin die Weihnachtshexe!
Die Story lässt also auf einen sehr schönen Fantasyfilm für Kinder schließen. Was mir nach dem Betrachten allerdings schleierhaft war ist warum es dabei um eine Weihnachtshexe gehen soll. Denn mit Weihnachten hat dieses Märchen nur wegen des Titels zu tun. Rein gar nichts ist irgendwie weihnachtlich. Außerdem spielt die Handlung auch noch im Sommer. Dennoch unterhält dieses Märchen sehr gut und erinnert an Verfilmungen wie beispielsweise Momo oder andere Kinderfilme mit italienischen Wurzeln. Kein Wunder, denn auch dieser Film ist eine italienische Produktion.
Allerdings für Regisseurin Paola Randi ihre erste Kinoproduktion. Denn sie hat bislang nur fürs TV und Kurzfilme inszeniert. Etwas, das man dem Film leider anmerkt. Die Farben wirken etwas blass, sowie alles insgesamt wenig kontrastreich. Deshalb erinnert alles irgendwie eher an eine TV-Soap als einen Kinofilm. Auch dramaturgisch hat ihr Erstlingswerk große Schwächen.
Die Handlung, die zu Beginn spannend und mitreißend ist, zieht sich ab etwa der Mitte zäh wie Kaugummi. Etwas, dass bei Kinderfilmen problematisch ist, weil so der Kinobesuch für Eltern sehr schnell zum Albtraum werden kann.
Naturverbundene Magie
Was man der Regisseurin aber wiederum zugute halten kann ist die Naturverbundenheit, welche der Film vermittelt. In den überwiegend bei Tageslicht gedrehten Außenaufnahmen spürt man regelrecht die frische des Waldes. Mit viel Liebe zum Detail wurde außerdem ein Film realisiert, der größtenteils ohne zu sehr Verängstigende Elemente auskommt. So wirkt beispielsweise der Hexenjäger zwar im ersten Moment bedrohlich, ist aber nicht besonders helle im Köpfchen und noch ein Muttersöhnchen.
Und auch seine Gefährten sorgen wegen derer Tollpatschigkeit für viele amüsante Momente. Auch die Hexenmagie ist im Vergleich zu ähnlichen Filmen dieser Art eher harmlos. Aber keinesfalls weniger visuell beeindruckend. Bei den VFX hat man sich wirklich Mühe gegeben. Hexe Dolores erzeugt die übrigens größtenteils mit Mixturen in kleinen Fläschchen, sowie durch das Beschwören der Naturgewalten. Etwas das sich also perfekt in die Gestaltung des Films einfügt.
Beeindruckender Cast
Für die Hauptrolle ihres Erstlingswerks konnte Randi den Weltstar Monica Bellucci gewinnen. Die renommierte italienische Schauspielerin, welche unter anderem in JAMES BOND: SPECTRE mitgewirkt hat, verkörpert Dolores nur leider etwas seelenlos. Man hat ständig das Gefühl, dass sich die Schauspielerin unwohl fühlt. Womöglich wegen der zu engen Kostüme? Wir werden es wohl nie erfahren.
Und auch sonst bleibt die sonst so facettenreiche Schauspielerin unter ihren Möglichkeiten, die ihr wegen dem Drehbuch leider nicht gewährt werden. Als Hexenjäger Marchese ist ebenfalls ein renommierter italienischer Star, nämlich Fabio de Luigi, zu sehen. Der findet aber dafür genau die richtige Balance zwischen einem Schurken und tollpatschigem Muttersöhnchen.
Die „Weihnachtshexe“ Paola wird vom italienischen Kinderstar Zoe Masenti verkörpert. Und wird ihrer Rolle in jedem Fall gerecht. Lediglich mit den Emotionen hapert es noch etwas, aber das kann sich ja noch entwickeln. Sofern sie der Schauspielerei erhalten bleibt. Talent dafür hat sie jedenfalls. Sie wirkt zumindest glaubwürdig. So wie der Rest des kindlichen Casts.
Fazit
Mit DIE LEGENDE DER WEIHNACHTSHEXE ist Paola Randi eine netter, seichter Fantasy-Familienfilm gelungen. Allerdings mit einigen Längen, die im Kino wohl unweigerlich zu quengelnden Kids führen werden. Und der deshalb wohl besser im TV-Nachmittagsprogramm aufgehoben wäre.