Der Titel (Achtung Spoiler!)
Zum Ende hin wird der ominöse Titel dann auch erklärt. 355 war der Codename einer Spionin zu Zeiten des amerikanischen Freiheitskriegs, die auf Seiten der Amerikaner stand. Ihre wahre Identität wurde nie enthüllt. Bedeutung für Simon Kinbergs Film hat das … genau gar keine. Ihm gefiel wohl schlicht und ergreifend der Titel. Da ist dann auch jede Erklärung Recht.
THE 355 ist eine totaler Malen-nach-Zahlen-Film. Nichts an diesem Werk ist in irgendeiner Weise überraschend oder originell oder zumindest mitreißend. Stattdessen wird schlicht Dienst nach Vorschrift geleistet, das aber natürlich ohne jeden Esprit. Die Action ist passabel, aber auch weit von dem entfernt, was man bei MISSION: IMPOSSIBLE oder einem x-beliebigen James-Bond-Film geboten bekommt. Eher schon fühlt man sich an CHARLIE’S ANGELS erinnert, mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass diese Filme ihre Geschichte zumindest bewusst überzeichnet angelegt haben. THE 355 bleibt sozusagen bodenständig, aber auch völlig leblos.
Der Schurke
Die vollkommene Ideenlosigkeit manifestiert sich schon in der Besetzung des Schurken. Wenn man einen Star in einer Rolle besetzt und diese Rolle nach nur wenigen Minuten tot ist – und zwar tot erklärt wird, aber man weder das Sterben noch die Leiche sieht – dann weiß man eines gewiss: Er taucht innerhalb einer Stunde auf der anderen Seite wieder auf. Ist hier natürlich auch so. Nur ein weiterer Beweis für den vollkommenen kreativen Offenbarungseid, den Simon Kinberg hier leistet.