Obwohl für vier Golden Globes nominiert, ging „Lion“ in diesem Jahr leer aus. Er musste sich „La La Land“ geschlagen geben, hätte aber zweifelsohne auch jeden Preis verdient, den man sich vorstellen kann, denn die Verfilmung des Bestsellers „Mein langer Weg zurück“, in dem Saroo Bierley beschreibt, wie er als Kind verlorenging und bei einer anderen Familie aufwuchs, ist hochemotionales, sehr packendes Kino.
Verirrter Junge
Der fünfjährige Saroo (Sunny Pawar) begleite seinen Bruder zum Bahnhof einer indischen Kleinstadt, wird dann aber so müde, dass er auf einer Bank einschläft. Sein Bruder will ihn später wiederholen, doch als Saroo erwacht, sucht er nach seinem Bruder und schläft dann in einem Zug wieder ein. Als er erwacht, rollt der Zug bereits – und stoppt erst 1.600 Kilometer später in Kalkutta. Saroo versteht kein Bengali und ist hoffnungslos verirrt. Doch nach einigen Irrungen und Wirrungen, die ihn ins Waisenhaus führen, gibt es doch einen Silberstreif am Horizont.
Denn das australische Ehepaar Sue (Nicole Kidman) und John (David Wenham) will den Jungen adoptieren. So wächst er behütet und privilegiert in einer Stadt in Tasmanien auf, doch als Erwachsener erinnert er sich an einige Momente seiner Kindheit – und sein Wünsch wird größer, seine leibliche Mutter wiederzufinden.