In zahlreichen Büchern von Autor Erhard Dietl haben die fröhlich-faulen, fliegenumschwirrten grünen Müllhalden-Bewohnern bereits Millionen von Kindern begeistert. Und weil bei jeder erfolgreichen Kinderbuchvorlage ein Film nicht fehlen darf, dürfen die gut gelaunten Wesen jetzt ihr erstes Abenteuer auf der Kinoleinwand bestehen. Ob sich die Magie der Bücher allerdings auch darüber überträgt?
Olchis for Future
Als die Olchi-Familie ein neues Zuhause sucht, landet sie mit ihrem fliegenden Drachen Feuerstuhl in Schmuddelfing, einem hübsch-beschaulichen Örtchen – jedoch mit einer großen, stinkenden Müllhalde. Hier tüftelt der elfjährige Max gemeinsam mit dem genial-verrückten Professor Brausewein und dessen Nichte Lotta an einer Maschine, dem Destinkomaten, der den Müllgestank aufsaugen und neutralisieren soll.
Als Max allerdings die Olchis auf der Müllhalde trifft, wird ihm sofort klar, dass sie die perfekte Lösung sind. Denn sie essen Müll! Wenn nicht der skrupellosen Bauunternehmer Hammer wäre. Denn der will die Müllhalde durch einen Wellness-Tempel ersetzen.
Umweltmessage
Die Geschichte an sich bedient sich bekannten Handlungsmustern aus anderen Kinderfilmen. Es gibt Erwachsene ohne Humor, Kinder, welche die Welt retten wollen, einen verrückten Professor, der wie Dr. Snuggles aussieht, Fantasiewesen und einen Antagonisten, der irgendetwas im Schilde führt, aber auch etwas dumm ist. Erwachsene werden übrigens allesamt eher bieder dargestellt und meist schwer von Begriff. Mit klischeehaften Verhaltensmustern. Max, dessen Freunde und die Olchi-Kinder sind im Film hingegen allesamt cool und haben für jedes Problem sofort eine Lösung parat.
Das zentrale Thema ist dabei, wie bereits in den Büchern, die Umwelt. Und trifft damit wohl genau den Nerv der jüngeren Generation. Aber auch sozialkritische Themen arbeitet der Film auf. Wie zb. die weit verbreitete Handysucht bei den Sprößlingen. Das Vermitteln von Werten kann also als zentrale Message des Films angesehen werden.
Muffelfurzcool
Mit viel Liebe haben die Produzenten Jens Møller und Toby Genkel jedenfalls versucht, die Figuren aus den Büchern auf die Leinwand zu bringen. Die Animationen sind zwar nicht das, was man aus Disney-Animationsfilmen gewohnt ist, aber Kinder bis sechs Jahren haben daran mit Sicherheit ihre Freude. Und übernehmen garantiert auch einige coole Ausdrücke der grünen Müllwesen in ihren Sprachgebrauch. Erwachsene hingegen werden nur schwer einen Zugang finden. Aber es handelt sich hier schließlich um einen Film für Kinder. Und was tut man nicht alles, um seinem Nachwuchs einen schönen Kinonachmittag zu bescheren.
Deshalb ist alles sehr kindgerecht umgesetzt worden. Sowohl bei den Dialogen als auch dramaturgisch. Und dabei wird die Message des Films, wie man vernünftig mit Müll umgeht, sowie eine Sensibilisierung darauf bekommt, sehr gut transportiert. Die Geschichte kommt zudem ohne größere Aufreger aus. Der Film sorgt also dafür, dass die Kleinen an der Handlung in jedem Fall dranbleiben.
Als prominente Synchronsprecher leihen übrigens Annemarie Carpendale und Wayne Carpendale „Olchi-Mama“ und „Olchi-Papa“ in dessen erstem Leinwandabenteuer ihre Stimmen. Der Titelsong „Ein neuer Freund“ stammt außerdem von einer deutschen Hip-Hop-Legende. Der bekannte Rapper Das Bo performt den Song gemeinsam mit Fayzen.
Fazit
Bei Die Olchis: Willkommen in Schmuddelfing erwartet uns in jedem Fall fabelhaftes Family-Entertainment. Mit gesellschaftsrelevanten Themen, auf die Kinder schon sehr früh sensibilisiert werden sollten.