***Mike and Dave need Wedding Dates ***

 madnwd kritik
 
Autor: Joseph Zedelmaier
 
„Based on true events.“ Mit diesem Schriftzug beginnt Mike and Dave need Wedding Dates. Ein Aufmacher, den man allerdings eher von anderen Genres erwartet. Doch gleich darauf erscheint unter diesem Schriftzug ein weiterer: „Sort of.“ Sofort wird klar, welche Schiene dieser Film also fahren wird. Es wird schräg.
 
4 Hauptrollen, jede verdrehter als die andere Die beiden Brüder Mike (Adam DeVine) und Dave (Zac Efron) sind die schwarzen Schafe ihrer Familie. Sie handeln mit Alkohol und crashen regelmäßig die Geburtstagsfeiern und Hochzeiten ihrer Verwandten.
 
Doch als ihre Schwester sie bittet, ihre Hochzeit ausnahmsweise nicht in Flammen aufgehen zu lassen, beschließen die beiden, sich reif zu verhalten, und gehen sogar dem Wunsch des Vaters nach, jeweils ein Date mit auf die Hochzeit nach Hawaii zu nehmen. Über die sozialen Medien gerät der Gesuch der Brüder schnell an ihre weiblichen Gegenspieler: Tatiana (Aubrey Plaza) und Alice (Anna Kendrick), die allerdings mehr an der kostenlosen Reise nach Hawaii interessiert sind als an den Dates an sich. Dass die beiden aber nochmal um einiges verrückter sind als Mike und Dave selbst, erfahren sie erst, als es schon viel zu spät ist.

 
Ein neues High School Musical?
 
Viel zu vorhersehbar und unglaublich einfach gestrickt enttäuscht der Film erzählerisch auf ganzer Linie. Man hält sich gleichsam 1:1 an die Spannungsmaus, die Kindern in der Grundschule gelehrt wird. Alles fängt gut an, wird in mehreren Erzählschritten immer chaotischer und bündelt sich dann in einer Klimax, dem Abbruch der Hochzeit. Doch dann folgen ein wenig überraschender Sinneswandel der Hauptdarsteller und ein märchenreifes Happy End.
 
Und eine Musical-Einlage (ja, richtig gelesen, eine Musical-Einlage). Mit einem singenden Zac Efron auf der Bühne kommen alte Erinnerungen wieder… Bereits nach den ersten fünf Minuten ist dem Zuschauer klar, wie der Film verlaufen und enden wird. Und das ist schade, denn Mike and Dave hat auch seine guten Momente. Gerade richtig schräg Und diese findet man, wie es sich in einer Komödie gehört, im Humor.
 
Die Verbindung aus gutem Comedy-Schauspiel und Verrücktheit macht einfach Spaß. Viel Nacktheit und sehr viel vulgärer Witz – ganz besonders von Aubrey Plazas Seite – schaffen eine schräge Linie, die sich durch den kompletten Film und alle vier Hauptrollen zieht. Ob es zu viel ist oder nicht, lässt sich objektiv nicht bewerten. Aber stellenweise sind die schauspielerischen Leistungen doch stark überdreht – mimisch wie gestisch.
 
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Film im Film
 
Erwähnenswert sind außerdem dutzende Filmanspielungen. Von Wedding Crashers über die Truman-Show - nahezu in jedem Dialog finden sich Links zu verschiedenen Filmklassikern. Wem es an breitgefächertem Filmwissen mangelt, wird einige der Witze überhaupt nicht verstehen, aber hier zeigt sich wohl einfach die Filmliebe der Autoren.
 
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Fazit
 
Wahrscheinlich ist Mike and Dave need Wedding Dates perfekt für einen gemütlichen DVD-Abend, bei dem auch gelacht werden soll. Aber eine Kino-Erfahrung entsteht hier nicht.
 
Damit reiht sich der Film in die lange Liste aus Komödien der letzten Jahre ein, die allesamt Witz haben, aber es nie schaffen, etwas Neues zu bringen, um aus der Masse herauszustechen.
 
 
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