Auch wenn in „The Sucide Squad“ einige bekannte Gesichter zu sehen sind, schlägt Gunns Arbeit bewusst keinen Bogen zum vorherigen Kapitel. Sein Film soll losgelöst betrachtet werden und das erzeugen, was beim ersten Versuch nicht gelungen war: einen furiosen, mit ungewöhnlichen Einfällen vollgestopften Ritt hinzulegen.
Dass die Vorzeichen dieses Mal besser stehen, deutet sich schon in der ersten halben Stunde an, die randgefüllt ist mit produktivem Irrwitz und unerwarteten Richtungswechseln. Um den Spaß nicht zunichtezumachen, sei an dieser Stelle über den Inhalt nur so viel verraten: Die schon in „Suicide Squad“ mit knallharter Attitüde auftretende Regierungsbeamtin Amanda Waller (wie gemacht für diese Rolle: Viola Davis) zwingt einige Insassen des berüchtigten Belle-Reve-Gefängnisses dazu, einer ominösen Spezialeinheit beizutreten und an einer strenggeheimen Mission teilzunehmen.
Ziel der sogenannten Task Force X ist es, die vor der südamerikanischen Küste liegende Insel Corto Maltese zu infiltrieren, auf der das Militär die Macht übernommen hat, und alle Spuren eines hochgefährlichen Forschungsprojektes zu vernichten. Der Auftrag lässt den nur widerwillig in die Rolle des Anführers geschlüpften Söldner Bloodsport (Idris Elba) und seine Mitstreiter allerdings rasch erkennen, dass sie sich auf ein Himmelfahrtskommando eingelassen haben.
Blutiger als alle Marvel-Filme
Die kreative Energie des Anfangsdrittels, die sich unter anderem in einer herrlich aus dem Ruder laufenden Wiedersehensszene zwischen Bloodsport und seiner Tochter Tyla (Storm Reid) manifestiert, schlägt im Grunde alles, was man bisher in der inoffiziell als DC Extended Universe bezeichneten Reihe aus dem Hause Warner Bros. gesehen hat.