Hier sind wir wieder, beim wichtigsten Preis der Filmbranche. Fünf Minuten zu spät, startete 2024 die Verleihung der 96. Academy Awards am 11. März (CET) um kurz nach Mitternacht. Die Moderation übernahm erneut Late Night - Legende Jimmy Kimmel.
> Diesmal eine Stunde früher
Und der startete natürlich zu Beginn der Show wieder mit einem ausführlichen 10-minütigem Monolog. Bei dem er einige Stars vorgestellt und auf die meisten Filme, die den Abend bestimmen sollten, eingegangen ist. Allen voran natürlich Barbie und Oppenheimer.
> Ganze sieben Oscars für den besten Film
Wer dieses Jahr glänzen konnte und warum wir großer Sieger sind, dazu später mehr.
> Durch den Kakao gezogen …
So musste sich zum Beispiel Robert Downey Jr. etwas über seine Tiefpunkte in seinem Leben anhören. Er nahm es sportlich. Diesmal war er hingegen bereits zum dritten mal nominiert und kann auf viele Höhepunkte und Erfolge in seiner Karriere zurück blicken. Auch unsere deutsche Sandra Hüller wurde von Kimmel erwähnt. Wenn auch mit einem etwas geschmacklosen Scherz über uns Deutsche. Etwas, das sie ohne viel Mimik weggesteckt hat, denn trotzdem hat man gemerkt, wie Jimmy Kimmel sie und ihren Film Anatomie eines Falls zu schätzen wusste.
Apropos Skandal: Das Greta Gerwig nicht für die Regie von Barbie nominiert wurde, ist zu Recht diskutiert und kritisiert worden. Selbst Ken, ähm Ryan Gosling, machte seinem Ärger darüber im Vorfeld Luft. Natürlich ebenfalls Margot Robbie, die hier für diesen Film mehr als verdient nominiert war. Auch die wenigen Worte über den deutschen Regisseur Ilker Çatak für seine Nominierung des Filmes "Das Lehrerzimmer" sorgte für Aufsehen. Nur nicht viel in der deutschen Presse, die lieber ausschließlich über die weiße Hüller schreibt. So die Kritik. Aber was wären wohl die Oscars ohne diese Diskussionen vorab?
> Facts und Zwischenfazit zur Pre-Show vom Roten Teppich
Die durchschnittliche Länge der nominierten Filme dieses Jahr beträgt 2 Stunden und 31 Minuten. Sandra Hüller ist zum ersten mal für einen Oscar nominiert. Emma Stone ist übrigens zum 5. mal nominiert. Christopher Nolan zum 8. mal nominiert.
> Wird Nolan heute gewinnen? Lest weiter!
Wie jedes Jahr gab es zuerst die PRE-Show vom Roten Teppich. Über den überraschenderweise ebenfalls Bastian Schweinsteiger stolzierte. Der übrigens nur mit Christoph Walz ein Selfie machen wollte. Auch Roger Federer beantwortete ein paar Fragen bei Steven Gätjen. Er wollte mit Schweinsteiger danach noch feiern. Ob Steven ebenfalls mit durfte, wird er uns vielleicht irgendwann einmal verraten. Der Teppich generell hatte sich allerdings verändert. Der Fokus wurde auf Fotos gesetzt und es gab weniger Zeit für die Kamerateams.
Oder die Stars hatten einfach keine Zeit mehr für Interviews. Wir sind gespannt, wie sich das in Zukunft verändern wird oder ob wir in den nächsten Jahren wieder mehr zu sehen bekommen.
Was hingegen toll ist, dass immer mehr Deutsche bei den Oscars vertreten sind. Das lässt hoffen, dass auch die Academy das sieht, versteht und die Große und wichtige Filmbranche aus Deutschland mit einbindet. Diese Verleihung ist allerdings auch eine politische geworden, nicht nur im Saal und bei den den Dankesreden. Vor dem Dolby Theatre in Hollywood, Los Angeles, wurde deshalb sehr viel Polizei und Sicherheitspersonal aufgefahren, da viele Demonstrationen angemeldet wurden. Viele der Stars trugen zudem einen roten Button am Outfit. Dieser steht für sofortigen Waffenstillstand im Gaza.
> Los geht's: Presenting the Stars
Den Anfang der Verleihungen machte die Kategorie Supporting Actress. Eine sehr wertschätzende Art gelang hier in der Kategorie für die beste weibliche Nebenrolle. Sechs Schauspielerinnen und ehemalige Gewinnerinnen haben der Reihe nach Lob für und eine Art Dankesrede an jede der Nominierten erhalten.
Best supporting actress
• Da'Vine Joy Randolph, "The Holdovers" - Winner
• Emily Blunt, "Oppenheimer"
• Danielle Brooks, "The Color Purple"
• America Ferrera, "Barbie"
• Jodie Foster, "Nyad"
Best animated short film
• "War Is Over! Inspired by the Music of John & Yoko" — Winner
• "Letter to a Pig" • "Ninety-Five Senses"
• "Our Uniform"
• "Pachyderm"
Best animated feature film
• "The Boy and the Heron" — Winner
• "Elemental"
• "Nimona"
• "Robot Dreams"
• "Spider-Man: Across the Spider-Verse"
Next: Best Original Screenplay
Diese Auszeichnung ist für uns dieses Jahr etwas ganz besonderes, denn dieser Oscar geht an "Anatomie of a Fall". Mit Sandra Hüller und das freut uns außerordentlich!
• "Anatomy of a Fall" - Winner
• "The Holdovers"
• "Maestro"
• "May December"
• "Past Lives" Best adapted screenplay
• "American Fiction" - Winner
• "Barbie"
• "Oppenheimer"
• "Poor Things"
• "The Zone of Interest"
> Song performance von Billie Eilish und ihrem Bruder Finneas
Die zwei Musiker brachten uns die erste der vier Live Musikauftritte an diesem Abend. Mit ihrem Lied "What was i made for" aus dem Film Barbie. Was für ein Wahnsinns-Gefühl man transportieren kann, mit nur 23 Jahren. Das quittierte dann auch das Publikum mit Standing Ovations, sowie das Netz, in dem viele Menschen ihren Auftritt feierten.
Best makeup and hairstyling
• "Poor Things" - Winner
• "Golda"
• "Maestro"
• "Oppenheimer"
• "Society of the Snow"
Best production design
• "Poor Things" - Winner
• "Barbie"
• "Killers of the Flower Moon"
• "Napoleon"
• "Oppenheimer"
> Poor Things on Stage
Wahrscheinlich der schönste Gag des Abends passierte für die folgende Kategorie. Der Schauspieler und Wrestler John Cena kam nackt auf die Bühne, bzw. nur mit dem Briefumschlag mit dem Gewinnerin Namen bedeckt. Und so war auch die Ansprache, dass eben das Kostüm eine sehr wichtige Sache ist, vielleicht die wichtigste.
Best costume design
• "Poor Things" - Winner
• "Barbie"
• "Killers of the Flower Moon"
• "Napoleon"
• "Oppenheimer"
Best international feature film
• "The Zone of Interest," United Kingdom - Winner
• "Io Capitano," Italy
• "Perfect Days," Japan
• "Society of the Snow," Spain
• "The Teachers' Lounge," Germany
Best supporting actor
• Robert Downey Jr., "Oppenheimer" - Winner
• Sterling K. Brown, "American Fiction"
• Robert De Niro, "Killers of the Flower Moon"
• Ryan Gosling, "Barbie"
• Mark Ruffalo, "Poor Things"
Eine schöne Überraschung war es, als Arnold Schwarzenegger und Danny DeVito zusammen zum Präsentieren auf die Bühne kamen. Etwas, das nämlich nicht angekündigt wurde und auch nicht in den Gerüchten durch sickerte. Das trägt zum Spaß der Award Show bei und macht so einen Abend eben immer wieder spannend.
Best visual effects
• "Godzilla Minus One" - Winner
• "The Creator"
• "Guardians of the Galaxy Vol. 3"
• "Mission: Impossible - Dead Reckoning Part One"
• "Napoleon"
Best film editing
• "Oppenheimer" - Winner
• "Anatomy of a Fall"
• "The Holdovers"
• "Killers of the Flower Moon"
• "Poor Things"
Best documentary short film
• "The Last Repair Shop" - Winner
• "The ABCs of Book Banning"
• "The Barber of Little Rock"
• "Island in Between"
• "Nǎi Nai & Wài Pó"
Best documentary feature film
• "20 Days in Mariupol" - Winner
• "Bobi Wine: The People's President"
• "The Eternal Memory"
• "Four Daughters"
• "To Kill a Tiger"
Best cinematography
• "Oppenheimer" - Winner
• "El Conde"
• "Killers of the Flower Moon"
• "Maestro"
• "Poor Things"
Best live action short film
• "The Wonderful Story of Henry Sugar" - Winner • "The After"
• "Invincible"
• "Knight of Fortune"
• "Red, White and Blue"
Best sound
• "The Zone of Interest" - Winner
• "Maestro"
• "Mission: Impossible - Dead Reckoning Part One"
• "Oppenheimer"
Best original score
• "Oppenheimer" - Winner
• "American Fiction"
• "Killers of the Flower Moon"
• "Poor Things"
Best original song
• "What Was I Made For?" from "Barbie" - Winner
• "It Never Went Away" from "American Symphony"
• "I'm Just Ken" from "Barbie"
• "The Fire Inside" from "Flamin' Hot"
• "Wahzhazhe (A Song For My People)" from "Killers of the Flower Moon"
Best actor
• Cillian Murphy, "Oppenheimer" - Winner
• Bradley Cooper, "Maestro"
• Colman Domingo, "Rustin"
• Paul Giamatti, "The Holdovers"
• Jeffrey Wright, "American Fiction"
Best director
• Christopher Nolan, "Oppenheimer" - Winner
• Jonathan Glazer, "The Zone of Interest"
• Yorgos Lanthimos, "Poor Things"
• Martin Scorsese, "Killers of the Flower Moon"
• Justine Triet, "Anatomy of a Fall"
Best actress nominees
• Emma Stone, "Poor Things" - Winner
• Annette Bening, "Nyad"
• Lily Gladstone, "Killers of the Flower Moon"
• Sandra Hüller, "Anatomy of a Fall"
• Carey Mulligan, "Maestro"
Und damit zur Frage, wer hat den Oscar für den besten Film gewonnen?
Best picture
• "Oppenheimer" - Winner
• "American Fiction"
• "Anatomy of a Fall"
• "Barbie"
• "The Holdovers"
• "Killers of the Flower Moon"
• "Maestro" • "Past Lives"
• "Poor Things"
• "The Zone of Interest"
> 7 Oscars für "Oppenheimer" und eine Gewinnerin der Herzen
Und endlich den Oscars für Emma Stone! Von 13 Nominierungen für "Oppenheimer" heimste der Film gut der Hälfte ein. Gefolgt von "Poor Things" mit vier goldenen Statuen. "Barbie" mit 11 Nominierungen bekam hingegen nur eine.
Nochmal besonders zu betonen ist, nach 86 Jahren hatte Sandra Hüller als erste Deutsche Schauspielerin wieder die Chane einen Oscar zu gewinnen. Wie schön ist das und wir hoffen, dass sie zumindest das ausgiebig feiern konnte. Wir jedenfalls feiern Sie und ihre zwei Filme mit denen sie vor Ort war!
> Eine Oscar Nacht der großen Gefühle
Eine ganz besondere Freude war für uns der erste Oscargewinn von Robert Downey Jr.. Er dankte in seiner Rede seiner mieserablen Kindheit und der Akademie. In dieser Reihenfolge.
Wir danken damit dieser ebenso und verabschieden uns für dieses Jahr. Und vielleicht war ja die Entscheidung die Show eine Stunde früher starten zu lassen, eine für uns deutschen Zuschauer. Wahrscheinlich hatte es aber andere Gründe, die wir hier in der Redaktion noch nicht mitbekommen haben. Ich möchte es aber einfach mal so sehen und freue mich über die Stunde mehr Schlaf, die ich doch noch bekomme. Egal wann sie los gehen, für die Oscars und für euch bleibe ich gerne immer lange auf!
Bis zum nächsten Jahr Euer Tom von der Isar.
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