Von Non-Fiction zum Theater
Die Basis für die Geschichte ist das Sachbuch „The Question of God“ von Armand Nicholi. Er betrachtet dabei die Leben und die Überzeugungen von Freud und Lewis, ohne ins Fiktive zu gehen und so zu tun, als hätten sich beide getroffen. Für Mark St. Germain war das Inspiration genug, um ein Theaterstück zu schreiben, in dem es um die philosophische Diskussion der beiden Männer geht. Dieses ist auch, was den Film inspiriert hat.
FREUD: JENSEITS DES GLAUBENS ist vor allem ein Film des großen Schauspiels. Anthony Hopkins hat eine grandiose Altersrolle gefunden und zeigt einmal mehr, warum er seit Jahrzehnten zur Speerspitze seiner Zunft gehört, Matthew Goode steht dem kaum in etwas nach. Beide Männer umkreisen einander, sind von ihrer Ideologie überzeugt und wissen doch sehr wohl, dass der andere sich niemals umstimmen lassen wird.
Aber es ist elektrisierend, den beiden beim verbalen Clinch zuzusehen, zumal es nicht nur das Schauspiel, sondern auch die Texte sind, die pures Gold darstellen. Es gibt die Momente, in denen man als Zuschauer schwankt, wem man zustimmen möchte. Ebenso gibt es aber auch die, in denen die Widersprüchlichkeiten in den Charakteren dieser beiden Menschen herausgearbeitet werden.