Die Suche nach Anschluss
Niemand ist eine Insel, auch nicht Tom, der seit Jahren keinen Urlaub mehr gemacht hat, sich in flüchtige One-Night-Stands stürzt und mit Alkohol betäubt, dass er einer Verletzung wegen niemals Tennis-Profi werden konnte. Sam Riley spielt das hervorragend. Er strömt eine gewisse Coolness aus. Urlauber bewundern ihn für seinen Lebensstil, sehen aber nicht, mit welchen Kosten dieser daherkommt. Ob bewusst oder unbewusst, Tom sucht Anschluss, und den findet er bei Anne und Dave, mehr aber natürlich noch bei ihr, als bei ihm.
Das könnte ein Dreiecksdrama werden über eine Frau, die ihren Mann betrügt, aber ISLANDS ist weit cleverer gestaltet. Er ist vor allem ein Drama, aber eines, das mit Ambivalenzen arbeitet.
Was ist wahr?
Als Dave verschwindet, ermittelt die Polizei. Hat er sich umgebracht? Hat Anne ihn vielleicht umgebracht? Glücklich war die Ehe schließlich nicht. Und hat sie nicht ohnehin ein Auge auf Tom geworfen? Alles Fragen, die nicht nur dem Inspektor im Kopf herumspuken, auch der Zuschauer stellt sie sich. Der Film ist zurückhaltend gestaltet, er gibt keine einfachen fragen. Er deutet vielmehr an und lädt so zur Interpretation ein, und das bis hin zum ein wenig offenen Ende, das heißen könnte, dass die Hauptfigur versucht, eine flüchtige Liebelei zu retten, oder aber endlich entschieden hat, ein neues Leben anzugehen.