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Kritik: Guns Up

 
sub kritik
 
Autor: Peter Osteried
 
Eines muss klar sein, wenn man GUNS UP sehen will: Das ist kein feingeistiger Film. Er ist sogar reichlich dümmlich. Aber: Er ist auch unterhaltsam. Zumindest dann, wenn man auf eher etwas hirnlose Action der Achtzigerjahre steht. Dann vergehen die 92 Minuten wirklich wie im Flug.
 
Der Aussteiger
 
Ray war ein Cop, arbeitet aber seit fünf Jahren für eine Gangsterin, die ihn als Geldeintreiber und Mann fürs Grobe einsetzt, aber zumindest leben sie sie alle nach einem Kodex. Immer war klar, dass Ray das nur solange macht, bis er genügend Geld zusammen hat, damit er mit seiner Frau ein Diner eröffnen kann. Aber dann wird sein Boss umgebracht und der neue Boss denkt gar nicht daran, Ray gehen zu lassen.
 
Aber es gibt einen Ausweg, nur dass dieser mit viel Gewalt zusammenhängt …
 
Einfach gestrickt
 
Die Handlung ist in jedem Moment vorhersehbar. Der Film tut aber zumindest nicht so, als sei er mehr als ein kleiner Actionstreifen. Ziziert allerdings die Größeren. In einer Szene fragt beispielsweise eines der Kinder, ob ihr Vater John Wick ist. Die Antwort darauf ist amüsant und spielt mit den Erwartungen des Zuschauers.
 
Nicht, dass wir hier spoilern würden, aber geradlinig ist GUNS UP ebenfalls nicht, da er sich erlaubt, einen Twist einzubauen, der so aus dem Nichts kommt, dass er eigentlich gar nicht funktionieren dürfte. Aber GUNS UP ist eben auch kein filigraner Film. Darum klappt das, wobei sich der Actionpegel bis zum Finale steigert, bei dem nicht nur geschossen, sondern auch mit einem Hackebeil um sich geschlagen wird.
 
Die Figuren sind natürlich allesamt vom Reißbrett. Nichts an ihnen ist originell oder gar authentisch. Sie sind lediglich Erfüllungsgehilfen einer Geschichte, die simpler nicht sein könnte.
 
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Kevin James in Action
 
Allerdings ist es immer spannend, einen Komiker in einer ernsthaften Rolle zu sehen. Wie gut Kevin James, der ehemalige KING OF QUEENS, dabei überzeugen kann, zeigte er schon in BECKY, in dem er einen Neo-Nazi spielte. Hier ist er nun ein Ex-Cop, der zwar miese Sachen macht, aber einem Kodex folgt. Moralisch steht man also auf seiner Seite, was ohnehin nicht schwer ist, weil die Schurken absolut schurkisch dargestellt sind.
 
In GUNS UP kommt also eine Schwarzweißzeichnung zum Tragen. Die Grundidee ist zudem relativ simpel, weshalb das Drehbuch nicht besonders umfangreich gewesen sein kann. Denn wenn man Titelsequenz und Abspann abzieht, bleiben gut 87 Minuten Handlung. Und da blieb kein Platz für Tiefgang, weswegen die Story auch mit viel Tempo erzählt ist.
 
Letztlich ist dies deshalb nicht unbedingt ein Film, den man im Kino gesehen haben muss. Und wird sicher nicht lange dauern, bis er im Streaming läuft. Denn auf dem heimischen Fernseher ist er deutlich besser aufgehoben. 
 
Selbst die Fights können nicht an JOHN WICK und Konsorten heranreichen, auch wenn sie gut inszeniert sind. Christina Ricci als Rays Frau hat übrigens die anfangs undankbarste Rolle, welche sich im Verlauf des Films jedoch wandelt.
 
Fazit
 
GUNS UP ist natürlich dämlich, so wie es viele ähnlich gelagerte Actionfilme der Achtzigerjahre auch waren. Der Film ist offenkundig so angelegt, dass er an diese erinnert, aufgepeppt mit einer ganz, ganz kleinen Brise JOHN WICK.
 
Das macht Laune, wenn man bereit ist, die Unzulänglichkeiten der Geschichte zu vergessen. Außerdem ist es immer noch ungewöhnlich, Kevin James in solch einer Rolle zu sehen. Durchaus ansehbar, wenn man in Stimmung ist, aber nicht unbedingt das, was man im Kino sehen müsste.
 
 
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