Ein Fall für die Supermützen
Die Handlung, die sich Drehbuchautor Jan Strathmann ausgedacht hat, folgt dem ewiggleich naiven Muster für Kinderserien und -filme: Fremde werden im Lauf des Abenteuers zu Freunden und man muss bloß zusammenhalten, dann gibt es auch ein Happy End für alle Beteiligten. So oder so ähnlich haben wir das bereits tausende Male gesehen. So oder so ähnlich haben wir das übrigens einige Dutzend Male von Jan Strathmann geschrieben gesehen, der nicht nur bereits das Drehbuch zu Teil Eins verfasst hat sondern auch zu „Der kleine Rabe Socke“, „Tigerentenbande“, „Petronella Apfelmus“ und ähnlichem.
Die Regie hat nach Teil Eins wieder Ute von Münchow-Pohl übernommen. Von Münchow-Pohl arbeitet seit Jahrzehnten an Animationsfilmen und war unter anderem an „Werner – Beinhart“ beteiligt, bevor sie 2001 mit „Kommando Störtebeker“ ihren ersten Spielfilm inszeniert hat. Es folgten Filme wie „Kleiner Dodo“, „Kleiner Rabe Socke“ und „Die Häschenschule“. Auch sie lässt keinen Fleiß erkennen, wenn sie für ihre Animationsfilme offensichtlich seit Jahrzehnten die gleiche billige Software benutzt.
Die Animation von „Die Heinzels – Neue Mützen, neue Mission“ ist furchtbar anzusehen. Wir sehen statische Hintergründe. Davor bewegen sich Figuren, die aussehen wie die Spielfiguren aus der allerersten Wii. Die Mützen der Heinzelmänchen sehen aus wie aus Kunststoff gefertigt, die Uniform der Polizistin wie ein Taucheranzug. Selbst kleine Kinder sollten mittlerweile Besseres gewohnt sein. Erwachsene, die Filme von Pixar, Disney, Dreamworks oder anderen großen Studios gesehen haben, fragen sich, wie man bei einem Animationsfilm ausgerechnet an der Animation sparen kann.
Dabei liegt die unterdurchschnittliche Qualität dieses Films wohl gar nicht nur in falscher Sparsamkeit begründet. Ich musste überrascht feststellen, dass nicht nur Jella Haase („Chantal im Märchenland“, „Fack Ju Göthe 1 – 17“) wieder einer der Figuren ihre Stimme leiht. Bekannte Schauspieler*innen und Synchronsprecher*innen wie Annette Frier und Michael Ostrowski wurden besetzt, nur damit all ihre Stimmen dann im fertigen Film klingen wie von einer KI gesprochen. So entspricht auch das Voice-Acting dem wenig fleißigen Gesamteindruck des Film.
Fazit
Am Ende wünscht man sich, echte Heinzelmännchen hätten die Herstellung dieses Films übernommen. Heinzelmännchen sind nämlich fleißig. Die hätten sich Mühe gegeben. Das kann man von den Machern von „Die Heinzels – Neue Mützen, neue Mission“ leider nicht behaupten.