Für Erwachsene
Regisseur Wolfang Groos hat bisher nur Filme für Kinder gemacht. Das kann er sehr gut, versteht sich aber auch darauf, einem erwachsenen Publikum etwas zu erzählen. In „Kalte Füsse“ bringt er nämlich die Leichtigkeit und die Verspieltheit ein, die auch seinen Kinderfilmen inne ist. Das macht die Komödie höchst amüsant und sehenswert. Vor Allem weil er dabei auch auf ein tolles Ensemble zurückgreifen konnte.
Der eigentliche Star des Films ist dabei jedoch Heiner Lauterbach als Raimund. Und das, obwohl seine Figur mehrheitlich gar nicht sprechen, sondern aufgrund eines Schlaganfalles nur knurren kann. Eine perfekte Darbietung, die für Situationskomik und viele Lacher sorgt. Außerdem ist es höchst amüsant, wie er als gehandicapter Raimund damit mehrfach versucht, seinen vermeintlichen Pfleger Denis aus dem Konzept zu bringen.
„Kalte Füsse“ erzählt also vorrangig die typische Geschichte eines Behinderten, der mit seinem Pfleger zunächst rein gar nichts anfangen kann, während sich trotzdem langsam so etwas wie eine tiefe Freundschaft entwickelt. Aber eben nicht auf die konventionelle Art und Weise, sondern garniert mit reichlich coolen Gags.
Aber auch mit Handlungssträngen von anderen bekannten Geschichten wird hier gespielt. Dabei hat vor allem das harmonische Zusammenspiel von Sonja Gerhardt als Polizistin, die Probleme in ihrem Job hat und Emilio Sakraya als Kleinganove, der eigentlich ein ganz lieber Kerl ist, ebenfalls einen hohen Unterhaltungswert. Ein Highlight des Films ist nämlich definitiv die Szene, bei der sich die Beiden zum ersten Mal begegnen.
In einer Nebenrolle agiert übrigens Michael Ostrowski, den man bestens als Pathologen aus den EBERHOFER-Filmen kennt. Hier hat er zwar nicht viel zu tun, bringt aber trotzdem seinen ganz eigenen „Schmäh“ ein und reißt damit auch ein paar der besten Szenen an sich.