Ein Film der die Vorgeschichte zu einer Fernsehserie erzählt? Und dann noch zu einer deutschen Fernsehserie? Die noch dazu im Privatfernsehen gelaufen ist? Wie interessant kann so ein Film ausfallen? Recht interessant, wie sich herausstellt.
Krebswitze und dämliche Erwachsene
Vor etwas mehr als drei Jahren lief auf VOX die erste Folge der Fernsehserie „Der Club der roten Bänder“. Seither verfolgten bis zu drei Millionen Zuseher die Schicksale der schwerkranken Teenager Leo, Jonas, Emma, Alex, Hugo und Toni in der „Albertus-Klinik“. Der Verfasser dieser Zeilen war selbst nie einer dieser drei Millionen, weil er a) keine Serien im free-TV schaut und b) längst älter als siebzehn Jahre ist. Nachdem ich also erfolgreich jede der drei Staffeln der Serie meiden konnte, durfte ich an einem kalten Januarmorgen zur Pressevorführung des Spielfilms, in dem nun die Vorgeschichte erzählt werden sollte. Und das, wo doch allzu viele deutsche Spielfilme ohnehin wie Pilotfilme zu mittelmäßigen TV-Serien wirken ...
Aber schon nach wenigen Minuten musste ich feststellen: Das ist kein Pilotfilm zu einer mittelmäßigen Serie. Hier werden nicht einfach nach Schema F die verschiedenen Charaktere vorgestellt und dann zusammengeführt, damit dann das stattfinden darf, was TV-Drehbuchautoren für eine „Handlung“ halten. Was ich zu sehen bekam, war ein echter Kinofilm. Und gar kein schlechter.