Momoa rockt
Dass Jason Momoa ein Herz für schräge Rollen hat, zeigte schon der Streaming-Film SCHLUMMERLAND. Hier spielt er aber eine ganz andere Rolle, denn Garrett, der Garbage Man, ist ein Loser, wie er im Buche steht. Jemand, der auf den Ruhm von vor mehr als 30 Jahren zurückblickt, dessen Laden vor der Pleite steht, der gerne aufschneidet, aber ein einsamer Typ ist. Ein Außenseiter. Das spielt Momoa mit reichlich Verve, ist er doch im echten Leben das totale Gegenteil. Er harmoniert auch hervorragend mit Jack Black, der als Steve auch ein Außenseiter ist. Wie alle Figuren in diesem Film.
Sie alle verschlägt es in eine Welt, die nicht normal sind, in der sie aber praktisch normal sind. Das wird mit viel Herz, Dramatik, aber auch reichlich Humor erzählt, und das mit einer Rasanz, die die 100 Minuten wie im Flug vergehen lässt. Denn die fast schon typische Quest-Geschichte ist an sich zwar nicht besonders originell, aber hat reichlich absurde Momente zu bieten, die doch aus dem Gros hervorstechen.
Jack Black singt Die deutsche Synchronisation hat das Problem, dass Jack Blacks Synchronsprecher Tobias Meister entweder nicht singen kann oder es nicht will. Bei den Gesangseinlagen von Black kommt ein anderer Sprecher zum Einsatz. Das hört man. Und es hätte nicht sein müssen, da die dargebotenen Songs nun auch nicht eine immense stimmliche Vielfalt verlangen. Oder aber man hätte die Passagen im Original lassen sollen. Denn Black macht gesangstechnisch tatsächlich immer Laune.
Die Figuren sind nur angerissen. Sie sind im Grunde Stereotypen, funktionieren dadurch aber auch gut im Kontext dieser „Verlierer schaffen es halt doch“-Geschichte.
Reizvoll am Film ist vor allem die Minecraft-Welt mit den viereckigen rosa Schafen, den viereckigen Bienen und all den anderen Kreaturen. Dabei gibt es ein paar wirklich schräge Momente (etwa, wenn die Zombies über ein Schaf herfallen), aber auch ziemlich coole Kampf- und Actionsequenzen, die zum Teil auch andere Filme zitieren.
Nicht alles im Film funktioniert: Praktisch alle Szenen mit Jennifer Coolidge, die sich in der echten Welt in einen der ausgebüchsten Bewohner der Oberwelt verliebt, fühlen sich wie Füllmaterial an, als ob man es gebraucht hätte, um auf gut 100 Minuten zu kommen. Aber das ist verschmerzbar, der Rest unterhält doch ziemlich gut.