***Filmtipp***

svz tipp
  
Autorin: Simone Michel
 
12.11.2015: Scouts vs Zombies!!
 
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Man nehme drei pubertierende Teenager, stecke sie in Pfadfinder-Uniformen und springe mit ihnen auf den Zug der Zombie-Mania: fertig ist die Teenie-Horrorkomödie „Scouts vs. Zombies – Handbuch zur Zombie-Apokalypse“.
 
Ben (Tye Sheridan), Carter (Logan Miller) und Augie (Joey Morgan) sind schon seit Jahren miteinander befreundet. Was die drei Teenager verbindet ist ihre Leidenschaft für Pfadfinderlager… oder war es jedenfalls einmal. Augie ist immer noch mit unbremsbarem Enthusiasmus dabei, Ben und Carter hingegen wird das Leben als Scouts so langsam peinlich.
 
Ihr Interesse gilt inzwischen vielmehr hübschen Mädchen und wilden Partys, mit denen Pfadfinder-Looser wie sie natürlich wenig am Hut haben. Ein Glück hat Carter eine ziemlich süße Schwester – findet Ben zumindest – die mit den coolen Kids rumhängt. So werden die beiden doch noch zu einer geheimen Highschool-Party eingeladen. Dumm nur, dass Augie genau am selben Abend beim Zeltlager von Scout Leader Rogers (David Koechner) ein besonderes Abzeichen verliehen bekommen soll. Als sich die beiden Jungs mitten in der Nacht aus dem Wald wegschleichen, beginnt ein gefährliches Abenteuer, das die Scouts so schnell nicht vergessen werden. Dabei stellt der wütende und enttäuschte Augie noch das geringste Problem dar…
 
 
 
 
Drei Looser, eine Mission
 
Über den weiteren Inhalt von „Scouts vs. Zombies“ müssen wohl kaum viele Worte verloren werden. Die Story ist relativ klar, wenn man den Titel betrachtet und für jeden, der den Trailer gesehen hat, nicht sonderlich überraschend: Drei Looser, die das kindische und somit eher „uncoole“ Hobby Pfadfinder verfolgen, mausern sich während einer Zombie-Apokalypse zu wahren Helden. Man sollte meinen, dass hierbei die Tipps und Tricks der Scouts eine zentrale Rolle spielen, aber nein. Ein wirkliches Handbuch für eine Zombie-Invasion wird dem Zuschauer nicht geboten. Hier verspricht der Titel etwas zu viel. Der Film lässt sich sehr gut mit „Zombieland“ vergleichen, der tatsächlich Handlungsanweisungen für den Fall der Fälle bietet. Sollten uns also Untote heimsuchen, empfehle ich eher diesen Film zu schauen. Also nicht vom Filmtitel täuschen lassen.
 
Davon abgesehen ist „Scouts vs. Zombies“ ein unterhaltsame Komödie für Teenager. Ab einem bestimmten Alter wird sich der Kinozuschauer vermutlich mit dem recht flachen Humor schwer tun, aber auf diese zielt der Film auch gar nicht ab. Einige Gags sind gut gelungen, auch wenn „Scouts vs. Zombies“ womöglich nicht das Zeug zum Kultfilm hat.
 
Regisseur Christopher Landon – Sohn des verstorbenen Schauspielers Michael Landon – wagt sich nach seiner Arbeit als Autor für u.a. „Paranormal Activity“ Teil 2 bis 5 sowie der Regie bei letzterem, nun auch an eine Komödie. Dem Horror-Genre bleibt Landon dabei treu, was angesichts seiner Filmografie im Vergleich zu „Scouts vs. Zombies“ auch eher sein Fachgebiet darstellt.
 
 
 
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Coole Newcomer und flacher Humor
 
Abgesehen von der gezielt trashigen Handlung von „Scouts vs. Zombies“, haben die Filmemacher einige vielversprechende Newcomer für den Hauptcast zusammengestellt. Hierzu gehören Logan Miller, der den partywütigen Carter spielt, Joey Morgan, der mit der Rolle des pummeligen Augie den Ober-Looser bildet und Tye Sheridan, welcher als Ben der eigentliche Protagonist des Trios ist.
 
Die drei Jungschauspieler sind recht unbekannt, aber den einen oder anderen werden wir sicher in größeren Kinoproduktionen wiedersehen. So zum Beispiel Sheridan, der 2016  in „X-Men: Apocalypse“ den Mutanten Cyclops verkörpern wird. Ansonsten sind Cast sowie Charaktere recht überschaubar, allein aus dem Grund, dass vor allem die Erwachsenen in „Scouts vs. Zombies“ nur eine kurze Lebensdauer haben – egal, ob als Menschen oder als Zombies.
 
Neben den Zombies fallen lediglich noch zwei hübsche Blondinen auf, deren Charaktere aber nicht wirklich Interesse wecken können. Eine von ihnen bildet die Angestellte eines Stripclubs, die den Jungs beim Kampf gegen die Zombies hilft. Zwar hat diese eine verhältnismäßig große Rolle im Film, wirkt aber trotzdem vollkommen überflüssig. Die andere ist Carters Schwester, welche zu der coolen Clique gehört, die ihn und Ben zu der geheimen Party einladen. Sie ist zumindest für Bens Entwicklung im Film von großer Bedeutung, da er sie unbedingt vor den Zombies retten will.
 
 
 
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Fazit
 
Für eine Horrorkomödie mit Jugendlichen als Zielgruppe ist „Scouts vs. Zombies“ ein ordentlicher Film. Insbesondere die Hintergrundgeschichte über den steinigen Weg einer Freundschaft, die sich im Übergang zwischen Kind- und Teenager-Sein befindet, wird nachempfindbar erzählt. Trotzdem sei es ausschließlich jenen empfohlen in „Scouts vs. Zombies“ zu gehen, die flachen Humor mögen und das Zombie-Thema noch nicht satt haben. Allen anderen rate ich einen weiten Bogen um den Film zu machen.