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Kritik: Last Breath

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Autor: Peter Osteried
 
Die Geschichte ist bekannt. Zumindest, wenn man sich an die Nachrichten erinnert. Oder aber an den 2019 veröffentlichen Dokumentarfilm DER LETZTE ATEMZUG: GEFANGEN AM MEERESGRUND, der von Alex Parkinson inszeniert wurde. Ein paar Jahre später hat Parkinson aus der Geschichte einen Spielfilm gemacht, das dokumentarische Flair kann er aber nicht ablegen. Das ist Segen und Fluch zugleich.
 
Auf dem Meeresgrund
 
Tiefseetaucher Chris begibt sich mit seinen Kumpels Duncan und Dave auf eine Mission, die mehrere Wochen dauern wird. Diese verbringen sie in einem Kompressionstank in der Tiefe des Meeres. Ihre Aufgabe: Reparaturen vornehmen. Das ist ein gefährlicher Job, aber einer, den die drei schön häufiger geleistet haben. Sie wissen, was sie tun. Beim ersten Einsatz geht diesmal aber etwas schief. Er findet inmitten eines Sturms statt, weswegen es auf dem Schiff über ihnen zu einer Fehlfunktion kommt. Es wird abgetrieben, womit auch der Luftschlauch, an dem Chris hängt, abgerissen wird. Er bleibt auf dem Meeresboden zurück – mit nur noch zehn Minuten Sauerstoff.
 
Die Crew des Schiffes setzt alles daran, den Taucher zu retten, aber ist das innerhalb der kurzen Zeit überhaupt möglich?
 
 
Nicht so spannend
 
Der Film gibt sich gar nicht der Illusion hin, dass der Zuschauer nicht wissen könnte, wie die Geschichte endet. Das unterminiert aber auch das dramatische Potenzial der Rettungsmission, da man natürlich niemals darum bangt, ob Chris dies überleben wird, und das, obwohl es echt nicht gut aussieht, da die Luft bald verbraucht ist, woraufhin alle denken, dass es nur noch darum geht, einen Leichnam zu bergen. Aber der Tiefseetaucher ist vielleicht der glücklichste Mensch auf Erden.
 
Parkinson erzählt wie ein Dokumentarfilmer. Er geht kühl und nüchtern an seine Geschichte heran, beobachtet, wirkt aber immer etwas losgelöst. Und doch versucht er immer wieder mal, Szenen zu integrieren, die mit purer Emotion arbeiten wollen. Das gelingt ihm nur bedingt, dennoch funktioniert LAST BREATH aber. Denn wenn schon nichts anderes, so sieht der Film toll aus!
 
Unterwasseraufnahmen
 
Beeindruckend sind die Unterwasseraufnahmen. Zudem ist die Geschichte dicht erzählt. Die Kürze des Films kommt ihm hier zugute. Weil alles dringlicher ist, weil es anmutet, als müsste noch schneller gehandelt werden. Zugleich sind es nur zehn Minuten, die wirklich bleiben. Ein Kontrast, den Parkinson sehr gut bedient.
 
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Was er gut zeigt: Wie die Crew des Schiffs nicht verzweifelt, obwohl ihr klar wird, dass es schon bald nicht mehr um eine Rettung geht. Im Grunde kann niemand erwarten, etwas anderes, als einen Leichnam zu bergen. Und doch lässt niemand in seinen Bestrebungen nach, den Körper des jungen Tauchers nach oben zu bringen.
 
Der Film ist mit Woody Harrelson und Simu Liu gut besetzt. Beide wurden wohl auch deswegen engagiert, um ein paar bekannte Namen im Ensemble zu haben. Harrelson spielt zwar einen Schotten namens Duncan, im Original ist es aber erfreulich, dass er gar nicht erst auf die Idee gekommen ist, einen schottischen Akzent zu imitieren. Er spricht einfach, wie er es immer tut.
 
Fazit
 
LAST BREATH lebt von seiner enormen Authentizität. Der Film mutet in jeder Einstellung und in jedem Moment realistisch an. Das ist wohl Parkinsons Stärke als Dokumentarfilmer zu verdanken. Am Ende erlaubt sich der Film auch die Zeit, ein wenig darüber zu reflektieren, was geschehen ist. Filme dieser Couleur enden meist mit der erfolgreichen Rettung, LAST BREATH wartet aber mit etwas mehr Tiefgang auf.
 
 
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