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*** X-Men: Dark Phönix ***

xmdp kritik

Autor: Peter Osteried
 
Es wurde fast schon zum Witz, so oft hat Fox X-MEN: DARK PHOENIX verschoben. Immerhin waren massive Nachdrehs vonnöten, weil man zu der Erkenntnis kam, dass das Finale, das eigentlich im Weltall spielen sollte, so nicht funktionieren würde, weil man einem anderem Superhelden-Film zu ähnlich war. Die Veränderungen haben sich aber wohl massiver auf den Film ausgewirkt, als das erhofft gewesen ist.
 
Der letzte Kampf
 
Als Jean Grey (Sophie Turner) noch ein Kind ist, nimmt Professor Charles Xavier sie in seine Schule für Begabte auf, da sie ihre Familie verloren und niemanden mehr hat. Er bringt ihr auch bei, wie sie mit ihren immensen Kräften umgehen kann. Viele Jahre später ist Jean ein Mitglied der X-Men, die als Mutanten mittlerweile wohlgelitten sind, als Helden verehrt und vom amerikanischen Präsidenten immer wieder um Hilfe gebeten werden. Nun begeben sie sich auf eine Mission ins Weltall, da sie dort die Besatzung eines Shuttles retten müssen, das von einer Sonneneruption bedroht wird. Doch die Mission läuft schief, da Jean Grey von einer kosmischen Energie getroffen wird, die sie zwar nicht tötet, wohl aber verändert.
 
Jean wird von lange verdrängten Traumata heimgesucht, in ihr brodelt Zorn, und wenn dies so ist, dann bahnt sich ihre neue Kraft freien Lauf, wodurch auch Menschen verletzt werden. Jean Grey flieht und wird von der mysteriösen Vuk (Jessica Chastain) umgarnt, die die Phoenix-Kraft für sich selbst einsetzen will. Aber die X-Men lassen ihre Freundin nicht im Stich, auch wenn sie etwas unsagbar Schreckliches getan hat …
 


Schon mal da gewesen

Simon Kinberg erklärte, er wollte die „Dark Phoenix“- Saga, einen der großen Comic-Klassiker der X-Men aus den frühen 1980er Jahren, in dem Jean Grey stirbt, umsetzen – und das so, wie es seiner Meinung nach sein sollte. Denn die Geschichte ist auch für Filmfans nicht neu. Schon in „X-Men: Der letzte Widerstand“ hatte man sie genutzt, nur dass damals der erzählerische Vorbau deutlich gelungener war. Hier kommt alles etwas schnell und gehetzt, und das bis hin zu einem Finale, das weniger emotionale Wirkung mit sich bringt. Nennenswert schlechter oder besser als der frühere Film ist „X-Men: Dark Phoenix“ nun aber auch nicht, er wirkt nur deutlich unaufgeregter.

Der Film ist schön anzusehen, man muss aber schon konstatieren, dass hier im Grunde streng Dienst nach Vorschrift getan wird, was sich vor allem bei den Figuren und den immergleichen Situationen, in denen sie sich wiederfinden, zeigt. Als Magneto und Professor Xavier wieder auf unterschiedlichen Seiten stehen, kommentiert ersterer das wenigstens auf herrlich süffisante Art und Weise.

01 ©2019 Twentieth Century Fox02 ©2019 Twentieth Century Fox03 ©2019 Twentieth Century Fox04 ©2019 Twentieth Century Fox
 
Wo ist Quicksilver?
 
Kurios ist an „X-Men: Dark Phoenix“, dass er manche Figuren einfach zu vergessen scheint. Der von Evan Peters gespielte Quicksilver hat anfangs noch ein paar sehr knackige Szenen, als der Professor dann aber aufbricht, um Jean zu retten, nimmt er zwar drei X-Men mit, Quicksilver wird aber nicht mal gefragt, ob er mitkommen will. Geradeso, als hätte man ihn vergessen. Wahrscheinlicher ist aber wohl, dass Peters für die Nachdrehs nicht zur Verfügung stand und seine Rolle darum minimiert werden musste.
Der Film ist schön anzusehen, die Action ist gefällig, er wirkt nur nie wie der große Abschluss einer Saga, als vielmehr wie ein weiteres Kapitel. Das konnte man zu Beginn der Produktion natürlich nicht wissen, etwas mehr Originalität hätte dem Streifen aber auf jeden Fall gutgetan. So wendet er sich vor allem an jene, die ohnehin schon Fans sind.
 
Fazit
 
„X-Men: Dark Phoenix“ ist kein überragender, aber auch kein grottenschlechter Film. Als Abschluss der Reihe wirkt er ein wenig klein, was umso mehr verwundert, da man die Geschichte deutlich größer hätte aufziehen können. Stattdessen bleibt vieles etwas schwammig, was auch und gerade für Jessica Chastains farblose, uninteressante und unmotivierte Schurkenfigur gilt.
 
 
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