>> Golden Globes 2017: Viele Überraschungen und eine deutsche Hoffnung

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“Toni Erdmann”, die Vater-Tochter-Komödie von Maren Ade, ist für einen Golden Globe nominiert! Deutschland könnte am 8. Januar endlich mal wieder einen der begehrten Film-Preise einsammeln.
 
Seit “Toni Erdmann” in Cannes seine Premiere feierte, begeistert der Film weltweit, vermutlich auch deshalb, weil er gnadenlos witzig ist und beweist, dass deutscher Humor längst nicht so schlecht ist wie sein Ruf. Während die Nominierung von “Toni Erdmann” zu erwarten war, überraschte die Hollywood Foreign Press Association (Auslandspresseverband Hollywood), die die Golden Globes vergibt, in anderen Kategorien.
 
Publikumsliebling “Game of Thrones” etwa wurde nur zweimal nominiert: Eine Nominierung gab’s für die Serie als ganzes und eine weitere für Lena Hadley, die Cersei Lannister spielt. “House of Cards” ging dieses Mal komplett leer aus. Die Favoriten für beste Komödie und bestes Drama sind das Los Angeles-Musical “La La Land” mit Emma Stone und Ryan Gosling (insgesamt sieben Nominierungen) und “Moonlight”, das Drama über einen homosexuellen schwarzen Teenager in Miami (sechs Nominierungen).
 
“Manchester by the Sea”, in dem Ben Afflecks kleiner Bruder Casey die Hauptrolle spielt, sahnte immerhin fünf Nominierungen ab. Hier sind die Gewinner und Verlierer der Nominierungsrunde:
 
Gewinner:
 
1) Mel Gibson - nominiert als bester Regisseur für das Kriegsdrama “Hacksaw Ridge”. Gibson legt gerade das Comeback des Jahrzehnts hin, nachdem er 2006 nach antisemitischen Äußerungen von der Bildfläche verschwunden war.
 
2) “Deadpool” - der Superhelden-Film mit Ryan Reynolds, einer der Überraschungshits des Jahres, ist gleich zweimal nominiert: für beste Komödie und Ryan Reynolds als bester Hauptdarsteller.
 
3) Meryl Streep - ihr Film “Florence Foster Jenkins”, das Biopic über die New Yorker Erbin Florence Foster Jenkins, beschert Streep ihre 30. Golden Globes Nominierung.
 
Verlierer:
 
1) “Findet Dorie” - Obwohl die Fortsetzung von “Findet Nemo” weltweit über eine Milliarde Dollar einspielte, ging die Disney Pixar Produktion bei den Nominierungen leer aus.
 
2) Tom Hanks - eigentlich ein Liebling der Kritiker und Journalisten, aber seine Leistung in Clint Eastwoods “Sully” über Chesley “Sully” Sullenberger, den Piloten, der auf dem Hudson River notlandete, überzeugte scheinbar nicht. Halb so wild, Hanks hat schon vier Golden Globes zu Hause stehen.
 
3) “The Birth of a Nation - Aufstand zur Freiheit” - der Film erzählt die Geschichte des amerikanischen Sklavenanführers Nat Turner und wurde hochgelobt bei seiner Premiere auf dem Sundance Filmfestival. Der Absturz folgte, als herauskam, dass Regisseur und Hauptdarsteller Nate Parker während seiner Studienzeit in einen Vergewaltigungsskandal verwickelt war.
 
 
 
Autorin: Claudia Oberst